Die Gemeinde Rondeshagen
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"Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg, des Fürstenthum Lübecks " 1855/56

 
 

In diesem Werk von 1855/1856 erfahren wir über Gut und Dorf Rondeshagen Folgendes :

" Rondeshagen (vorm. Rondingeshagen, Roloffshagen, Rundshagen) adliches Allodialgut im Herzogthum Lauenburg. 1 1/2 Meilen nordwestlich von Ratzeburg, Kirchspiel Groß Berkenthin. Dieses Gut gehörte vormals zu den zahlreichen Besitzungen der Familie von `Crummesse` im nördlichen Lauenburg und wurde von derselben wahrscheinlich am Ende des 14. Jahrh. an das Lübecker Patriziergeschlecht Crispin verkauft. Von ihr erbte es die Familie v. Darsow und 1497 besaß es der Lübecker Ratsherr H. v. Wickede auf Bliestorf, der 1501 verstarb. Das Gut erbte sein Schwiegersohn Marcus v. Toden und es blieb es dessen Familie bis zum 1788 erfolgten Tode der Wittwe des Obersten von Toden, worauf es 1789 Pauly kaufte.

Spätere Besitzer waren : v. Hahn, 1789 v. Westphalen, 1802 v.Marenholz, 1803 Baron v. Hammerstein, welcher zum Concurse kam, dann Sponagel und 1832 E. B. v. Schrader auf Culpin. - Das Gut besteht aus dem H a u p t h o f e Rondeshagen, dem Dorfe R o n d e s h a g e n, und der Ortschaft D r ö g e m ü h l e (mit Ausnahme der dortigen Kirchenkathe; s. Gr. Berkenthin). Der Meierhof G r o ß - W e e d e n ist dagegen vom Gute verkauft, jedoch unter der Jurisdiction derselben verblieben. Nordöstlich vom Haupthofe an der Stecknitz war ehemals ein Meierhof, Friedenhain, angelegt; dieser wurde 1817 vom Baron v. Hammerstein vom Gute getrennt und an Sponagel verkauft, welcher jedoch bals nachher durch den Ankauf von Rondeshagen selbst ihn wieder mit dem Gute vereinte. Später sind die Gebäude abgebrochen und theilweise in Rondeshagen wieder erbaut und das Areal des ehemaligen Meierhofes wird mit dem des Haupthofes zusammen bewirthschaftet.

Arael des ganzen Gutes inklusive Groß-Weeden ca. 1800 Ton(nen), ohne Groß-Weeden 1135 Ton, 71 R. Areal des Haupthofes an Acker-, Wiesen- und Holzland : 593 Ton, 86 R. a` 240 Q.R. (worunter 245 Ton, 60 R. ehemalige Friedenhainer Ländereien [1 Tonne = 5.000 - 7.000 m2 // 1 Rute = 4,5 - 5,0 Meter] Der Boden ist verschiedenartig, theils deutlich schwer, theils leichter Sandboden. BZ mit Groß-Weeden 446.

Beim Hofe sind drei Tagelöhnerwohnungen. - Die Zeit der Erbauung des Wohnhause ist unbekannt, da das Gutsarchiv in den Kriegsjahren 1813 und 1814 geplündert und vernichtet wurde. Es ist ein gräumiges Gebäude und hat zwei Flügel. Bei demselben liegt noch eine Wohnung für den Holländer. - Contribution und Exemptensteuer : 164,36 L.M. [lübsche Mark].

Rondeshagen, Dorf im Gute Rondeshagen, Ksp. Gr. Berkenthin, enthält 4 Halbhufner, 14 Kathen mit Land, 12 Anbauernstellen und 3 Altenteilskathen sowie 1 Schmiede (Wirtshaus), welche letztere ien gutsherrliche Zeitpachtstelle ist. - Schule - Areal an Acker- und Wiesenland und Gemeinheiten mit Drögemühle 592 Ton 85 R. a` 240 Q.R. Über die Bodenbeschaffenheit s. Rondeshagen (Gut). Die Stellbesitzer sind Eigenthümer"