Schneekatastrophe in Rondeshagen 1978/1979 |
"Eins ist sicher - die Bahn" : ein Werbeslogan versinkt im Schneechaos |
In Schleswig-Holstein regnete es am 28. Dezember immer wieder und es war sehr mild. Am Abend sackte die Temperatur gegen 20 Uhr plötzlich um mehrere Grad ab, innerhalb einer Minute ging der mäßige Regen in extrem starken Schneefall über. Trotz der vorhandenen Nässe dauerte es keine fünf Minuten, bis der Boden komplett weiß war. Gleichzeitig gab es bereits am Abend des 28. Meldungen aus dem nördlichen Schleswig-Holstein über erste Schneeverwehungen und liegengebliebene Fahrzeuge.
Gebäude schneien ein |
Schneewehen türmen sich meterhoch |
Am Morgen des 29. ging dann auch in den südlichen Landesteilen praktisch nichts mehr. Vielfach wurde Katastrophenalarm ausgelöst und ein Fahrverbot verhängt. Vom 29. bis zum 31. Dezember gab es verbreitete Stromausfälle in insgesamt 66 Orten. Bis zu 30.000 Helfer waren im Einsatz, darunter auch mehrere tausend Soldaten mit einigen Panzern, die aber ebenfalls oft steckenblieben. Leider kamen durch den Schneesturm in Schleswig-Holstein auch mehrere Menschen ums Leben.
Die Bundeswehr bringt Lebensmittel |
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Das wars... |
Überall wo Talsenken, Abhänge, Kuhlen und Hindernisse Windschutz schaffen treibt der orkanartige Sturm die Schneemassen zusammen. Die Wege und Straßen sind schnell verweht. Die Straßenmeistereien sind nicht mehr in der Lage, die Straßen offenzuhalten. Schließlich wird am 30. Dezember 1978, um 8.00 Uhr, der landesweite Katastrophenalarm ausgelöst wird.
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An ungünstigen Stellen türmt der Sturm meterhohe Schneeverwehungen auf, teilweise von mehr als sechs Metern. Durch den anfänglichen Eisregen und die zentnerschwere Last reißen viele Freilandleitungen und der Stromausfall wird mit zum größten Problem in vielen ländlichen Gemeinden. Keine Heizung, Licht, Warmwasser, Radio und Fernsehen. Melkmaschinen auf den Bauernhöfen funktionieren nicht mehr, auch die von Hand gemolkene Milch kann nicht mehr abgeholt werden. Die an Melkmaschine gewöhnten Kühe wollten sich nicht mehr per Hand melken lassen und so mancher Bauer beherrschte diese "Kunst" auch nicht mehr perfekt oder gar nicht. [Der Rondeshagner Werner Zühlke wusste nicht mehr wohin mit der gemolkenen Milch, alle Behälter waren randvoll; sein Ausweg : aus Silofolie konstruierte er ein Auffangbecken]. Mehr als 80 Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln erfolgt nach der Sturmberuhigung aus der Luft per Hubschrauber. Auch für schwer Kranke und schwangere Frauen gab es nur noch einen Weg ins Krankenhaus : per Armeehubschrauber. |
Hubschrauber im Anflug auf Rondeshagen |
Landung auf der heutigen "Schulkoppel" |
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Gudrun Grauert auf dem Weg ins Krankenhaus (Baby Nils will auf die Welt) |
Nur noch ein paar Meter... |
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Einsteigen... |
und ab geht's nach Lübeck in die Klinik |
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Noch sieht es harmlos aus im Krummesser Weg |
aber einen Tag später geht nix mehr |
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nur noch zu Fuß und mit dem Schlitten |
Freischaufeln der Parkstraße - Drögemühle |
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Mit Trecker und Hänger zum "Einsatzort" |
Straße nach Bliestorf - 1,80 Meter hoher Schnee |
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Straße nach Bliestorf... | Ecke Krummesser Weg - Zum Schäferkaten (Rudi Tollgrewe) |
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Bürgermeister Rudolph Tollgrewe beim "Middag" |
Kleine Schneewehe im Krummesser Weg |
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U. Lindenheim mit Sohn Kim an der Straßenkante.... |
...und abwärts geht's |
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Kurze Einsatzplanung am Krummesser Weg, im Hintergrund die Gartenstraße - links die heutige Schulkoppel |
Beleidigter Kater im Garten im Tiefschnee |
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Schnee-Baggern auf der Straße nach Bliestorf |
Durchbruch mit Gewalt |
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Kleine Schneewehe im Krummesser Weg |
Bei Max Schäfer - geradeaus geht's nach Krummesse (theoretisch) |
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Schaufeln durch die Schneemassen |
Noch ein Meter tiefer bis zur Straße |
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Bald sind wir in Krummesse |
Heimfahrt |
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Die Bliestorfer Straße ist hartnäckig |
Die Nacht kommt - Feierabend |
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Nächster Morgen - weiter geht's Richtung Bliestorf... |
...mit frischer Kraft - Schneehöhe , 1,70 Meter (lächerlich) |
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Der Radlader aus Groß Weeden hilft |
...tut auch Not |
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und noch mal mit Power |
fast geschaft, nur noch 1200 Meter bis Bliestorf |
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Auf dem Weg nach Berkenthin (über die Kirchkoppel) |
Durchbruch nach Berkenthin an der Ortsgrenze bei der Gärtnerei Schulz |
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Die Rondshagener Straße in Berkenthin |
Die Mannschaft des "Krummesse-Trecks", die Lebensmittel holt (v. links) Jörg Hein, Bruno Hein, Peter Fey, Frau Kemke, Michael Ahrendt |
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Peter Fey beim Überquern einer Schneeschanze |
An der Brücke im Krummesser Weg |
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Hohlweg hinter der Brücke |
An der Bäckerei Breede in Krummesse (in der Haustür Bäcker Breede) |
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Auf dem Rückweg über die Felder (im Hintergrund : Krummesser Häuser) |
Der Krummesser Weg nach der ersten Räumung durch eine Schneefräse |
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dito : Nach der Räumung durch eine Schneefräse |