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Das Schleswig-Holstein-Lied
Am 24. Juli 1844 hatte das Schleswig-Holstein-Lied seine Premiere beim Schleswiger Sängerfest. Die Sängerfeste waren auch politische Veranstaltungen, auf denen die eigenständige Nationalität betont wurde. Komponist des Liedes, das heute neben Wappen und Flagge als das Symbol Schleswig-Holsteins gilt, ist der Schleswiger Kantor Carl Gottlieb Bellmann. Der Text stammt von dem Advokaten Matthäus Friedrich Chemnitz:
1. Schleswig-Holstein, meerumschlungen, deutscher Sitte hohe Wacht,
wahre treu, was schwer errungen, bis ein schönrer Morgen tagt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland!
2. Ob auch wild die Brandung tose, Flut auf Flut von Bai zu Bai:
O, laß blühn in deinem Schoße deutsche Tugend, deutsche Treu'.
Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland!
3. Doch wenn inn're Stürme wüten, drohend sich der Nord erhebt,
schütze Gott die holden Blüten, die ein mildrer Süd belebt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland!
4. Gott sei stark auch in den Schwachen, wenn sie gläubig ihm vertrau'n;
zage nimmer, und dein Nachen wird trotz Sturm den Hafen schau'n!
Schleswig-Holstein, stammverwandt, harre aus, mein Vaterland!
5. Von der Woge, die sich bäumet längs dem Belt am Ostseestrand,
bis zur Flut, die ruhlos schäumet an der Düne flücht'gem Sand.
Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland!
6. Und wo an des Landes Marken sinnend blinkt die Königsau,
und wo rauschend stolze Barken elbwärts ziehn zum Holstengau.
Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland!
7. Teures Land, du Doppeleiche, unter einer Krone Dach,
stehe fest, und nimmer weiche, wie der Feind auch dräuen mag!
Schleswig-Holstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland!
Zu hören ist das Schleswig-Holstein-Lied immer um Mitternacht auf RSH |
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