Die Gemeinde Rondeshagen im Kreis Herzogtum Lauenburg
Die Familie Rothe aus Rondeshagen
Christa Törner, geb. Rothe erzählt...

Die Familie Rothe wird erstmalig im Jahr 1861 als Anbauernfamilie (Kleinstbauer) erwähnt : Heinrich Rothe "Weber und Musicus". 1872 ist es der "Aufkäufer" [Trödler, Hausierer] August Rothe. 1874 wird er als Anbauer [Kleinbauer] in der Einwohnerliste des Dorfes geführt. Die Hofstelle befand sich am Beginn der Parkstraße gegenüber der Hofstelle Jürs/Paetau.

Frau Törners Großvater war der o. g. Aufkäufer August Rothe, er wurde 18... in Rondeshagen geboren, seine Frau Karoline, geb. Offermann stammte aus Bliestorf. Er war es auch, der die armselige Kate der Familie zu einem wohnlichen Haus aus- und umbaute.

 
 
August Rothe und Ehefrau Karoline
Hofstelle mit Scheune von August Rothe

Das Ehepaar Rothe hatte fünf Töchter (bekannte Namen: Emma und Minna), sowie zwei Söhne : Wilhelm, geb. am 07.11.1889 und der ältere August Rothe Von letzterem erinnern einige ältere Rondeshagener, dass er immer mit seinem Einspänner-Pferdewagen die Hebamme aus Berkenthin holte, wenn eine Geburt in Rondeshagen anstand.

 
 
August Rothe Senior mit Töchtern Minna und Emma auf dem Hof
Sohn Wilhelm Rothe ca 1910

Mit dem Hoferben August Rothe verkrachte sich Vater August Rothe Senior und beschloss daher, dessen Bruder Wilhelm (* 1889 - † 18.11.1968) den Hof zu vererben. Dieser lebte damals in Hamburg und war ursprünglich von Beruf Wagenbauer, er kehrte darauf hin nach Rondeshagen zurück.

Er heiratete am 09.05.1931 Elly Auguste (25.11.1909 - † 18.07.1961), geb. Andersson (deren Vater war aus Schweden eingewandert).

 
Elly Auguste Rohte, geb. Andersson

Das Ehepaar hatte sechs Kinder :Helga (1931), Wilhelm (1933), Uwe (1936), Ilse (1938), Christa (05.10.1941) und Werner (1943). im Jahr 1955 war Wilhelm Rothe Bürgermeister in Rondeshagen und wie bis heute üblich, hing neben der Tür dann das Schild "Bürgermeister der Gemeinde Rondshagen" (s.Bild : Ilse Rothe vor der Haustür 1955)

 
 
1955 Ilse Rothe vor der Haustür
Silberhochzeit von Wilhelm und Elly Rothe (09.051956 )

Christa Rothe kam 1948 zur Rondeshagener Schule - als Lehrer hatte sie Frau Voß und Herrn Mohr.

 
Christa Rothe (untere Reihe, 5. von links) im Jahr 1948 mit Lehrerin Thes Voß und Lehrer Gustav Mohr

Aus ihrer Schulzeit erinnert sie, dass sie sich in den Mitschüler "Ecki Stein" verknallt hatte; dies blieb nicht unerwidert und die beiden waren während des Unterrichts häufig "abgelenkt". Lehrer Mohr erwischte "Ecki" einmal bei einem totalen Blackout im Unterricht. Nach der Ursache befragt, antwortete er selig "Ich kann nix dafür, die Christa sieht aus wie Grace Kelly". Als Lehrer Mohr ihm spontan eine mit dem Zeigestock überziehen wollte, duckte Ecki sich und der Banknachbar bekam den Hieb ab.

Und dann war da noch die Gartenpforten-Affäre : einige Jungen hatten nachts heimlich die Pforten zu den Vorgärten der Hofstellen ausgehängt und zu einem großen Haufen am Brink aufgestapelt. Die Aufregung im Dorf wegen dieser "Ungeheuerlichkeit" war groß, der Polizist aus Berkenthin wurde eingeschaltet. Er war clever, verhörte alle Jungen einzeln und hatte bei einem dann Erfolg mit der Frage "Verrate doch mal, wer die 18 Pforten ausgehängt hat !?" Seine Antwort lautete "Das waren doch bloß 17." : Bingo !!

Eines der Highlights für die Schulkinder einerseits und die bereits konfirmierten Jugendlichen andererseits waren die jährlich statt findenden "Kinderfeste" und die "Deernsmusik". An der nun folgenden Deernsmusik hat Christa Rothe teilgenommen. Darüber existiert auch ein Artikel mit Foto der Lübecker Nachrichten aus den 50er Jahren: Wechseln Sie also zur Seite "Deernsmusik in Rondeshagen"