Ringreiten in Rondeshagen |
Solange es Pferde gab, fand in der Nachkriegszeit in Rondeshagen auch das traditionelle Ringreiten weiterhin statt. Dies endete zu Beginn der 1960er Jahre, als die Traktoren die Pferde auf den Rondehagener Höfen verdrängte. Geritten wurde auf dem heutigen Ringreiterweg in Richtung des Kanals. Hier ein Bild aus den 50er Jahren - Umzug durchs Dorf :
Ringreiten in Rondeshagen in den 50er Jahren |
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Das Ringreiten, diese besondere Mischung von Sport und Spiel, kann in Schleswig-Holstein auf eine lange Tradition zurückblicken. Aus Untersuchungen wissen wir, dass die höfischen Ritterspiele des Mittelalters in der frühen Neuzeit von Adel und Bürgertum übernommen und im 17. Jahrhundert in unserem Land als Ringreiten oder Rolandreiten ausgeübt wurden. Von da an reißt die Tradition dieser Reiterspiele nicht mehr ab. Ringreiten stammt vom mittelalterlichen Lanzenstechen der Ritter ab.
Ritter im Mittelalter - das Vorbild |
und in seiner bürgerlichen Abwandlung im 19. Jahrhundert |
Das Ring- und Rolandreiten ist ein uralter bäuerlicher Sport, der in seine überlieferten Formen noch heute typisch für den schleswig-holsteinischen Raum ist und der sich bis in unsere moderne, motorische Zeit hinein erhalten konnte. Man kann es auch als Volksspiel und als Brauchtum in Schleswig-Holstein bezeichnen. Um die Trefferquote zu erhöhen, ist auch schon mal ein "Satteltrunk" gestattet – doch bitte in Maßen - sonst fällt nicht der Ring, sondern der Reiter. Ende des 19. Jahrhundert notierte der Schriftführer eines Ringreitervereins launig: "Der Wein fließt schon vorher in Strömen, doch die echten Ringreiter nehmen sich in Acht und vermeiden einen vorzeitigen Rausch, indem sie die Becher in einem unbemerkten Augenblicke elegant nach hinten entleeren
Beim Ringreiten gilt es, einen zwischen zwei Ständern (Galli’s) beweglich aufgehängten, etwa 2-3 cm weiten Ring mit einer Lanze aufzuspießen, während der Reiter im Galopp darunter durchreitet. Wer die meisten Ringe oder nach einem bestimmten Modus Ringe gestochen hat, ist König.
Auch Karl Paetau war ein begeisterter Reiter und saß so oft wie möglich auf dem Pferd. Hier ein Bild von ihm auf dem Meyerschen Hof an der Lindenalle im Jahr 1961 |
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Kurz nach dem 2. Weltkrieg hat er 1949 hat den Sieg beim Ringreiten errungen. Die "Urkunde" war kein Druck sondern ein handgesticktes Bild. |
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Ringreiten 1952 - Sieger Günther Schmerse
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