Karte mit dem Ort Rondeshagen von ca.1608

 

 

Dieser Kartenausschnitt stammt aus der "Stitenschen Karte", angeblich von 1660 (s. E.F. Fehling Lübsche Stadtgüter, Lübeck 1904). Die Karte wurde wohl auf Veranlassung der letzten Besitzerin vom Gut Krummesse aus der Lübecker Ratsfamilie, Witwe Margarethe von Stiten, gemacht. Diese hatte mit ständigen Auseinandersetzungen mit dem Lauenburgischen Herzog wegen der Oberbotmäßigkeit über Krummesse zu kämpfen. Die Karte entstand wohl um die Grenzen und ihren Bestitz vor dem Reichskammergericht in Speyer zu dokumentieren. Margarethe von Stiten verstirbt allerdings 1618 und Krummesse gelangt an die Familie von Brömbsen.

In der Mitte "der Stitenschen möhle" also die heutige Brömbsen Mühle, mit allen Mühlenteichen, die eben jener Familie von Stiten gehörte und erst durch die Familie von Brömbsen ab 1618 zu ihrem heutigen Namen kam.

Darüber die "Todten Ziegel Scheuwer", also die Ziegelei-Trockenscheunen der Rondeshagener Gutsfamilie von Tode (Gebäude links vom Wort "Rondeshagen"). So also ein Beweis, dass Rondeshagen schon Anfang des 17. Jhdt. eine Ziegelei besaß. Zwei Ziegelmeister sind auch im Berkenthiner Kirchenbuch überliefert. Es ist der Ziegelmeister Adam Friedrich Neitz, verheiratet mit Anna Dorothea geb. Schenk, der 1797 seinen Sohn Johann Christian Gerhard in Berkenthin taufen läßt. Und 1856 der Rondeshagener Ziegelmeister Christian Herman Joachim Landau.

Das Dorf Rondeshagen ist durch die drei Häuser/Hütten symbolisiert

Etwas weiter Stecknitz aufwärts nach einem Stecknitzkahn dann eine Einmündung mit den zwei Gebäuden der Drögemühle.

Dann oberhalb der Brücke Gr. Berkenthin und darunter Klein Berkenthin.

Unterhalb der "Stitenschen Mühle" das Rund "Nie Dik der Stitenschen" heute Heideteich umgeben vom Bliestorfer Wald, aber zu Krummesse gehörig.

Rechts daneben "Die Große Heide" damals zu Krummesse, Bliestorf und Schenkenberg gehörig und als Allmende genutzt, ab 1854 aufgeforstet unter von Schrader auf Bliestorf, heute Bliestorfer Wald.

Links daneben "Der Kannenbruch" hier auch als Wald eingezeichnet.

Die Drögemühle wird von dieser Karte abgesehen erstmals 1631 urkundlich fassbar. So werden in dem Berkenthiner Kirchenrechnungsbuch in diesem Jahr der Rondeshagener Müller sowie der Papiermüller als Abgabenpflichtige aufgelistet. Leider ohne Namensangabe. Die Drögemühle ist vermutlich Ende des 16. Jhdt. von der Familie von Tode erbaut worden. Denn 1570 wird die heutige Brömbsenmühle noch als "Bliestorfer Mühle" bezeichnet, gehört damit also zu dieser Zeit noch denen von Tode auf Bliestorf und Rondeshagen. Erst der Verkauf dieser Mühle an die von Stiten um 1600 machte den Bau einer neuen Mühle nötig um weitere Autarkie zu gewährleisten. Der erste namentlich genannte Müller auf der Drögemühle ist der 1666 verstorbene Hans Coep, der bis 1646 auf der Brömbsenmühle nachzuweisen ist und dann wohl kurz darauf auf die Drögemühle wechselte.

Leider sind die beiden Einträge von 1631 und 1634 neben dem "Papendik, Papierteich" auch die einzigen Hinweise zur Papiermühle in Rondeshagen. Sie wird aber eine ähnliche Geschichte haben wir die Kastorfer Papiermühle, die um 1600 begründet wurde und um 1680 in eine Kornmühle umgewandelt wurde, weil sie als unrentabel galt. Ein weiteres Indiz könnte nur die Heirat in Klein Wesenberg von 1704 zwischen Wentorp, NN von der Rondeshagener Mühle und Engel Gertrud Jochimsen (V: Harm) sein. Denn dieser Nachname ist sehr selten und kommt auch in Rondeshagen sonst nicht vor. Es gab einen Papiermüller Hans Wentorp von 1641 bis 1648 in Mannhagen, der dann an die Papiermühle in Westerau wechselte. Auch diese Papiermühle in Westerau bestand nur kurze Zeit und so wäre es denkbar, dass dieser Wentorp von 1704 auf der Rondeshagener  Mühle wenn nicht selbst so doch ein Nachfahre des Rondeshagener Papiermüllers sein könnte.

 

 

 
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