Original-Urkunde

Mühleninventar

Inventarium
von
der Mühle und den Mühlengebäuden zu Rondeshagen

A) Wohnhaus
Das Gebäude ist von Fachwerk erbauet mit Mauersteinen augemauert und mit Kalk ausgefugt; dieWestseite von der Hausthür an, und die Nordseite, ist bis zur Fensterbrüstung von Mauersteinen massiv und mit Kalk ausgefugt. Das Fundament ist mit Kalk ausgefugt und ausgezwickt; an der Ost- und Westseite sind einige Tafeln schadhaft; so wie auch die Schwellen an einigen Stellen beschädigt sind.
Unter dem Dache der Westseite befindet sich eine Rönne von Tannenbrettern, und über den beiden Fenstern der Wohnstube nach der Nordseite ist ein Schlag- oder Regenbrett befündlich.

Der Eingang zum Hause ist an der Westseite, und besteht die Thür aus einer durchgeschnittenen, ist auf Leisten genagelt, mit Haken, Hänge, einer Klinke und inwendig mit einem offenen Schloß versehen; die Thür ist ohne Futter, über derselben befindet sich ein eingenageltes altes Fenster in Blei, ohne Rahm. Der Fußboden der Diehle ist mit Mauersteinen ausgelegt. Linker Hand führt eine Thür mit 3 Füllungen zu der daselbst befindlichen kleinen Stube. Die Thür, Futter und Bekleidung, welches neu ist, ist einmal grau angestrichen, und ist mit Gewinnhängen, einem eingestämmten Schloß, Schließblech, schwarzen Handgriffen, und Schlüssel versehen; vor der Thür ist ein Tritt von Tannen Bretter. Der Fußboden ist von Tannen Bretter; die Wände und der Boden sind abgeputzt und geweißt, in der Stube befinden sich Fußlampriis und Laudiisleisten, letztere jedoch nur an der West- und Nordseite, und grau angestrichen; an der Westseite sind 2 Fenster, jedes von 2 Flügeln a 6 Scheiben in Blei mit vollständigem Beschlag auch Futter und Bekleidung versehen und grau angestrichen; nach der Nordseite ist ein Fenster von 4 Flügeln mit Pfosten und Losholz in Blei, in den un tersten befinden sich 6 und in den obersten 4 Scheiben mit Futter, Bekleidung und vollständi gem Beschlag versehen, und grau angestrichen. Die eine Scheibe ist jedoch beschädigt. Von dieser Stube führt eine Thür ganz von der Beschaffenheit wie die oben Beschriebene, zu der Wohnstube, der Fußboden ist von Tannen Bretter, die Wände und Boden sind abgeputzt und geweißt, mit Fußlampriis, und soweit die Fenster gehen, mit Laudiesleisten versehen; In dieser Stube ist ein Ofen von schwarzen Kacheln, nach Norden sind 2 Fenster a 4 Flügeln, in den untersten 6 und in den Obersten 4 Scheiben, in Blei, mit Pfosten, Loshölzer, Futter, Bekleidung und vollständigem Beschlag, Letzteres mit Ausnahme der beiden oben rechter Hand befindlichenFlügeln, an welchen die Sturmhaken fehlen, und grau angestrichen.

Von dieser Stube führt eine Thür, ganz von der Qualität wie die oben beschriebenen Thüren, in die Kammer; der Fußboden ist mit Mauersteinen ausgelegt, die Wände sind geweißt, der Boden bespriegelt und geweißt, nach Norden befindet sich ein Fenster ganz gleich, wie die jenigen in der Wohnstube sind, und fehlen an den beiden obersten Fenster die Sturmhaken, nach der Ostseite ist ein kleines Fenster von 2 Flügeln a 8 Scheiben in Blei, mit Pfosten und vollständigem Beschlag versehen, davor befindet sich eine Fensterlade, welche gleichfalls mit vollständigem Beschlag versehen ist, Von hier zurück durch die Wohnstube gelangt man durch eine Thür, gleich derjenigen, wie die oben beschriebenen sind, auf die Diehle, von hier kommt man in die Küche, advor ist eine auf Leisten genagelte mit Haken, Hänge, Handgriff und Klinke versehene Thür, jedoch ohne Futter. der Fußboden ist mit Mauersteinen ausgelegt, der Feuerheerd mit Mauersteinen gemauert, im Schornstein ist ein eiserner Baum, in der Wand nach Osten ein Fenster von 4 Flügeln a 16 Scheiben, mit vollständigem Beschlag; jedoch die beiden Obersten ohne Sturmhaken; das ganze Fenster ist alt. Von hier führt eine auf auf Leisten genagelte mit Hängen, Haken, Klink und Ueberfall versehene Thür in den Garten, der davor befindliche Tritt ist mangelhaft. Vor der Küche linker Hand führt ein tritt von 2 Stuffen zu einerdaselbst befindlichen Kammer, davor ist ein kleiner mit Bretter belegter Raum zum Eingange; die Thür ist auf Leisten genagelt mit Haken, Hänge und Klinke versehen, der Fußboden mit Bretter ausgelegt, die Wände sind geweißt, ein Fenster in Blei von 2 Flügeln mit Pfosten und vollständigem Beschlag versehen.


Zu dem Boden führt von der Diehle eine Treppe von 13 Stuffen, davor eine auf Leisten genagelte Thür mit Haken und Hänge versehen; unter derselben ist eine Bettstelle; und ist die treppe soweit die Bettstelle geht mit Bretter verkleidet. Der Boden ist vom Aufgange bis zum südlichen Giebelmit Bretter überlegt, der südliche Giebel, so wie unter dem Dach auf 4 fach Fried mit 3 Bretter und auf 2 fach mit 2 Bretter in der hohen Kante verschahlt, Im südlichen Giebel befindet sich ein zweiflügelichtes Fenster in Blei, und mit vollständigem Beschlag versehen. Das Dach ist mit Pfannen in Strohdocken gedeckt, aus semselben geht der Schornstein, welcher mit den gehörigen Trägern und Stützen versehen ist, auf dem Boden befindet sich noch eine kleine Stube, der Fußboden ist von bretter, der Ofen von Mauersteinen, das Fenster welchesgeöffnet werden kann, ist von 2 Flügeln. Neben dieser Stube in der nördlichen Wand ist noch eine auf Leisten genagelte mit Hängen, haken und Ueberfall versehene Thür oder Luke.

Die Wassermühle ist von der Diehle durch eine Bretterwand getrennt, und führt dahin eine auf Leisten genagelte mit Gewinnhängen und Schloß versehene Thür, zu dem untern Raum führt eine Treppe von 8 Stuffen und von hier zu dem Mühlenbette eine Treppe von 6 Stuffen, von hier zur Diehle liegt eine alte Eichene  Bohle, das in der westlichen Wand befindliche Fenster ist von 4 Flügeln in Blei, jedoch alt und schadhaft, und sind die beiden obersten Flügeln mit vollständigem Beschlag versehen. Die s.g. Schüttenthür ist schadhaft und mit Gewinnfängen versehen. Die südliche Wand ist, so weit das Mühlenbett geht, mit Bretter verschahlt, und nicht gemauert. Von dem Mühlenbett führt ein Tritt von 3 Stuffen zur Gesellenkammer, davor eine auf Leisten genagelte, mit Hänge, und Haken versehene Thür; der Fußboden ist von Bretter, die Wände sind besetzt und geweißt; das daselbst befindliche Fenster ist von 2 Flügeln in Blei, mit Pfosten und vollständigem Beschlag versehen, und fehlt darin eine Scheibe.

An der Wassermühle befinden sich 2 Wasserrinnen, mit den dazu erforderlichen Zubehörungen ein Wasserrad, an welchem sich 8 große Bolzen mit Splint u. Schrauben, 16 kleine Bolzen, 2 eiserne Zapfen, mit 5 eisern Bänder befinden, ferner ein Kammrad mit 18 Schrauben Bolzen, ein eisernes Spill mit Spur und ein Getreibe welches mit 2 eisernen Bänder versehen ist ( das Getreibe ist zusammengefallen) eine Beutel- und Schrottkiste 2 Steine, als einen Sand und einen Rheinischen Stein, Letzterer ist geborsten; ein Küben mit Verdeck, Schefleiter Rumpf, Schlagring und einem eisernen Schlagstock.

B) Die Scheune
ist von Fachwerk erbauet mit Mauersteinen ausgemauert, mit Kalk ausgefugt und mit Reeth gedeckt, das Dach ist mit Ausnahme der Südseite, wo dasselbe etwas  beschädigt ist, in gutem Stande. Der Eingang geschieht westlich durch eine große zweiflüglichte Thür, wovon die eine durchgeschnitten, in der einen Hälfte befindet sich noch eine kleine Thür, die großen Thüren sind mit Hängen und Haken; die kleine Thür mit Gewinnfänge, Krampe und Ueberfall versehen, die inneren Wände sind geschächtet und mit Lehm beklebet; die Dröschdiehle ist von Lehm, rechter Hand ist das Fach linker Hand ist die Hegselkammer, darin eine kleine Luke, mit Gewinnhänge versehen, an dieser Kammerbefindet sich der Pferdestall, in welchem eine Krippe und ist dieselbe unterhalb mit Bretter verschahlt; nördlich befindet sich eine auf Leisten genagelte und mit Gewinnhänge und davor mit einer Kette versehene Thür. Der Kuh-stall ist für 5 Kühe abgetheiltund befinden sich darin 1 Klaben und ein fach . ette, die nördlich befindliche Thür ist auf Leisten genagelt mit Hänge, Haken und Ueberfall versehen; der Futtergang ist, von der Diehle durch eine kleine Wand welche geschächtet und mit Lehm beklebet ist, getrennt. Auf dem Balken sind 107 Stück Fachschleete und 3 alte Leitern vorhanden; in der Wand nach der Ostseite ist noch eine auf Leisten genagelte mit Hänge, Haken, Krampe und Ueberfall versehene Thür vorhanden.

C) Der Schweinestall
ist von Fachwerk erbauet und mit Mauersteinen gemauert und besteht aus 3 Abteilungen, vor jeder derselben ist eine auf Leisten genagelte mit Hänge und Haken versehene Thür, der am Westende belegene Stall, ist mit Eichen Bohlen ausgelegt; und befindet sich darin Trog und Klappe, welche mit gehörigem Beschlag versehen sind, desgleichen der daranstoßende Stall, in dem dritten Stalle fehlt der Trog, das Fundament ist schadhaft, das Dach mit Stroh gedeckt.

D) Der Backofen
ist im Garten belegen, im Sommer 1839 neu von Mauersteinen gemacht, darüber ist ein Schauer mit Pfannen gedeckt.

E) Windmühle
Zu dem untern Raum führt eine auf Leisten genagelte mit Stützhaken und Hänge versehene Thür, und Befindet sich daran ein offenes Schloß, Schlüssel, Krampe und Ueberfall, ferner daselbst noch, zwei auf Leisten genagelte Thüren, welche mit Stützhaken, Hänge, Krampe und Ueberfall versehen sind, sowohl in- wie auswendig ist unten die Mühle mit Eichenbretter verschahlt, der Fußboden ist auf 2/3 mit Bretter belegt; daselbst im untern Raum ist eine Beutel- und Schrottkiste nebst 3 alten Beuteltüchern.
Zu dem Mahlsaale oder Steinboden führt eine Treppe und ist hier die Laurirklappe welche mit Hängen versehen ist, und eine Metzkiste. Der Laufstein ist ein Sandstein und ist 12 1/2
Zoll, der Bodenstein ein Rheinscher und 7 Zoll dick. Der Graupenstein hält 4 Fuß 11 Zoll im Durchmesser, der Bodenstein ist von Holz und mit Blech beschlagen, der Graupenrand ist mittelmäßig mit einem Verdeck, Rumpf und Stech versehen, im Graupenstein befindet sich ein Rhin und eine eiserne Pfanne mit kleinen Rhin und Klüber, welcher mit 3 eisernen Bänder versehen ist, ferner ein Küben aus 4 Stücken mit Schuhleiter und Rumpf, zum Mahlgange gehört ein kleiner hölzerner Kessel, welcher mittelmäßig ist. Von hier gelangt man auf eine Treppe zum Sternradsboden, woselbst das Mahlgetreibe ist, und befinden sich darin 2 2 eiserne Bänder 2 do auf dem Klüber, einen Zapfen und 4 Schraubenbolzen, daselbst ist auch das Graupengetreibe mit 2 großen und 2 kleinen eisernen Bänder, Klüber und Zapfen, beide Getreibe sind neu gemacht. Das  Sternrad ist mit 32 eisernen Schraubenbolzen, 2 eisernen Zapfen, 2 eisernen Bänder, 4 neuen eisernen Stangen und Schrauben versehen. Das Laurir-getriebe mit 2 eisernen Bänder, mit Welle und eisernen Zapfen, auch 8 eisernen Schraubenbolzen und 2 alten Tauen versehen. Zu dem Kammradsboden kommt man auf eine Treppe und befindet sich hier das Korngetreibe welches mit 2 eisernen Bändern 4 eisernen Schraubenbolzen versehen ist, an dem Kammrad befinden sich 10 Schraubenbolzen und 4 Arme, ferner ist hier die Welle welche gespalten und gerißen ist, mit 28 Fleten und 2 eisernen Bänder, bei den Ruthen einen Schraubenband und 2 eiserne Bänder, in der Welle 1 Zapfen mit 2 eisernen Bänder, welche neu gemacht sind. Der Paß ist mit dem nöthigen Eisenwerk versehen. Vier Ruthen mit eisernen Schrauben, die Segel sind schadhaft. Das Dach mit Reeth genähet, und sind darin überhaupt 5 kleine Fenster a 4 Scheiben in Blei, zu Erhellung der Böden vorhanden; und befindet sich auf der Mühle eine eiserne Windfahne. Die Windekette ist im guten, der Windestuhl mit den nöthigen Zubehörungen im brauchbaren Stande.


An Mühlengrätschaften
fünf Bicken, einen Kraushammer, einen Dummbart, eine Brechstange, ein Spieleisen, einen Rh...haken, vier Drahtsiebe, einen Möllnschen Schessel, ein Vaß, drey Tubben, einen Seihttrog, eine Staubmühle, eine Mattkiste, in der Wassermühle eine neue Mehlkiste mit drei Gewinnhänge Ueberfall und Krampe, mit 4 Abteilungen,eine kleine Mehlkiste mit Hänge, Ueberfall und Krampe, einen Feuer Eimer, einen Feuerhaken, eine Waagschaale mir eisernem Baum und Haken, und folgenden Einsatzgerüsten, ein Einsatz von 102 ? 2 do a 50 ? ein do usw.  eine blecherne Waagschaale, zwei Mehlschaufeln, einen Kesselhaken, eine Grützekiste, ein Mehlthems, eine eiserne Matte, eine Sackbank, einen Schraubenschlüssel, eine Balkenleiter, eine jetzt unbrauchbare Grützemühle.

An Obst- und sonstigen Bäumen
Im Garten 28 Pflaumen-, 14 Kirschen-, 1 Apfel-
21 Weiden und 1 Eschenbaum
Vor dem Hause 10 Weiden- 2 Kastanien-,  2 Papeln 1 Eschen- und hinter Zunks Garten einen Eschenbaum.
An Befriedigungen. Vor dem Wohnhause bis zum Schweinestall,  ein kleines leichtes Stacket.

Rondeshagen, den 28. Decbr. 1839

 

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